Lehrermangel und Belastungsanzeigen

Lehrermangel und Belastungsanzeigen: Auch der Vogelsberg kann ein Lied davon singen

Hessenweit bietet sich das gleiche Bild: Lehrkräfte arbeiten am Rande ihres Limits, Unterrichtstunden fallen aus, fachfremdes Personal versucht die schlimmsten Löcher zu stopfen.

 


Anlässlich der angespannten Situation an der Gudrun-Pausewang-Schule in Lauterbach-Maar erklärt Nicole Eggers, Direktkandidaten der LINKEN im Wahlkreis 20, Vogelsberg und Laubach:

"Hessenweit bietet sich das gleiche Bild: Lehrkräfte arbeiten am Rande ihres Limits, Unterrichtstunden fallen aus, fachfremdes Personal versucht die schlimmsten Löcher zu stopfen - und das Hessische Kultusministerium schweigt." Und dies sei nur die Spitze des Eisbergs: Laut einer Lehrkräftemangelstudie, die die Fraktion DIE LINKE im hessischen Landtag in Auftrag gegeben hat, wird sich die Situation in den nächsten Jahren noch drastisch verschärfen. Bis 2030 wird es demnach ein Defizit von 10.000 Lehrkräften allein in Hessen geben, denn von den 26.000 neuen Lehrerinnen und Lehrern, die in den nächsten 12 Jahren hier ihren Dienst antreten müssten, werden in Hessen nur etwa 16.000 tatsächlich fertig ausgebildet werden.


Doch auch diese Zahlen beschönige der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU) und winke ab. "Damit bleibt er sich treu", so Eggers. "Denn auch die tausende Belastungsanzeigen von Lehrkräften und Schulleitungen, die in den letzten zwei Jahren auf seinem Schreibtisch gelandet sind, nimmt er nicht ernst. Daher ist der Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung keineswegs nur eine zugespitzte Redewendung."


Dietmar Schnell, Kreisvorsitzender der LINKEN, betont: "Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass Hessen den größten Anteil an Lehrkräften hat, die aufgrund von Berufsunfähigkeit in den Vorruhestand gehen. Doch es sind nicht nur die Sorgen und Überlastungen der Lehrerinnen und Lehrer, die ernstgenommen werden müssen. Der Elternbeirat der Maarer Schule macht deutlich, dass die Unterrichtssituation vor Ort trotz des hohen Engagements aller nicht tragbar ist.

DIE LINKE hat nicht nur seit langem angezweifelt, dass es eine tatsächliche 104-prozentige Lehrerversorgung überhaupt gibt - wir haben immer auch betont, dass diese nicht mal ausreichen würde. Und das bestätigt sich leider auch im vorliegenden Fall an der Gudrun-Pausewang-Schule."