Aktion Seebrücke - auch im Vogelsberg

Vor wenigen Tagen gab es die Nachricht, dass 9 Flüchtlingskinder nach Hessen gekommen bzw. verteilt waren. Es war der hessische Anteil der 50 Kinder, die vor wenigen Wochen von der Bundesregierung aus dem griechischen Lager Moria (Lesbos) aus humanitären Gründen nach Deutschland geholt wurden.

 

Von vielen Städten und Landkreisen gibt es die Bereitschaft, weitere Menschen mit Fluchterfahrung aufzunehmen. Der Kreistag des Vogelsbergs sollte sich anschließen.

 

Vor wenigen Tagen gab es die Nachricht, dass 9 Flüchtlingskinder nach Hessen gekommen bzw. verteilt waren. Es war der hessische Anteil der 50 Kinder, die vor wenigen Wochen von der Bundesregierung aus dem griechischen Lager Moria (Lesbos) aus humanitären Gründen nach Deutschland geholt wurden. Damit stehe Deutschland innerhalb der EU-Länder relativ gut da, aber in Anbetracht der Situation auf den griechischen Inseln und geflüchteter Menschen weltweit sei dies weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein, fasst Christian Hendrichs die Beratung der letzten Kreisvorstandssitzung von DIE LINKE zusammen. Von vielen Städten und Landkreisen gibt es die Bereitschaft, weitere Menschen mit Fluchterfahrung aufzunehmen. Im Vergleich zu dieser Bereitschaft sei die jetzige Aktion eine Beleidigung der Menschenwürde.
Deshalb hat DIE LINKE Vogelsberg beschlossen, in der nächsten Kreistagssitzung einen Antrag dazu einzubringen: Ziel ist es, eine bestimmte Anzahl von Menschen mit Fluchterfahrung aus den Lagern der griechischen Inseln bzw. von den Seenotrettungsbooten im Mittelmeer aufzunehmen. „Menschenwürde ist unteilbar und für unsere Demokratie fundamental“, stellt dazu Christian Hendrichs fest. Mit dem Antrag soll sich der Vogelsbergkreis im Rahmen des Aktionsbündnis „sicherer Hafen“ zur Aufnahme bereit erklären und so der Bundesregierung die Aufnahme weitere Menschen mit Fluchterfahrung ermöglichen. In den Flüchtlingsunterkünften im Kreis seine noch Plätze frei, für der Kreis sowie bezahlen müsse. Daher wäre die weitere Aufnahme auch finanzierbar.

In der Kreisvorstandssitzung wurde auch auf den Integrationsbericht verwiesen, der kürzlich festgestellt hatte, dass 42 % der 2015/16 gekommen Menschen mit Fluchterfahrung in 2019 gearbeitet bzw. eine Ausbildung angefangen hätte. „Das sei nur unwesentlich geringer, als die allgemeine deutsche Erwerbsquote von 46,5 %, die das statistische Jahrbuch 2019 ausweist“, führt Hendrichs aus. Menschen mit Fluchterfahrung hier im Vogelsberg aufzunehmen wäre auch eine Möglichkeit den Bevölkerungsschwund zu mindern.

Die Erfahrung der letzten Jahre zeige, dass die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung im Vogelsbergkreis gelingen könne.